Mit der Geburt meines ersten Kindes, wusste ich endlich, was meine wahre Berufung ist: Hebamme zu sein. Heute bezeichne ich mich lieber als GeburtsWeise.
Meine viert geborenes Kind hat mich gestern gefragt, „Mama, warum bin ich die, die ich bin?“. Eine wunderschöne, gleichzeitig so große Frage. Ich habe ihr die Antwort gegeben, die ich mir als Zehnjährige gewünscht hätte. Doch um sie geben zu können, musste ich 44 Jahre alt werden und sie selbst herausfinden.
Ich habe mich auf die Suche nach mir selbst begeben. Das war nicht immer leicht. Wenn das Leben einmal bemerkt, dass du auf der Suche nach dir selbst bist, stellt es dir Aufgaben. Sie sollen dich zu deiner Antwort führen. Es ist viel nachhaltiger für dich und dein Erkennen, wenn du dir deine Fragen selbst Beantworten kannst.
Viele Aufgaben fühlen sich erst einmal unbequem, manche unlösbar an. Doch das Leben schickt auch Helfer, Begleiter, die dich auf deinem Weg und zu deiner Antwort führen.
Die Helfer und Begleiter meines Lebens haben sich unter anderem in meiner ersten Hebamme gezeigt. Eine wundervolle Frau. Ich bin ihr bis heute dankbar für ihre Begleitung meiner ersten beiden Schwangerschaften und Geburten. Mit ihrer Unterstützung habe ich sie als kraftvoll und unglaublich stark und in meine eigenen Fähigkeiten führend, erlebt. Ich habe mein Kind und dadurch mich selbst geboren. Ich habe erfahren, dass Schwangerschaften und vor allem Geburten das unglaubliche Geschenk der eigenen Persönlichkeitsentwicklung in sich bergen. Mit der Geburt meiner ersten Tochter wurde sie, aber auch mein Königin-sein und mein Berufswunsch geboren.
Endlich wusste ich, was ich wirklich werden will. Hebamme. In vielen Jahren begleitete ich Frauen und werdende Familien in ihrer Schwangerschaft, während ihrer Geburt und in der ersten Zeit des Mutter- und Familieseins. Zuhause, im Krankenhaus, im Geburtshaus und wieder Zuhause. Ich bildete junge Frauen, angehende Hebammen, aus. Ich führte sie zu und durch ihre Examensprüfungen. Ich reiste als Leihhebamme an verschiedene Orte der Geburtshilfe und half dort spontan und oft innerhalb von 24 Stunden nach Abruf aus. Ich habe dabei so sehr viel gelernt, erlebt und gesehen. Ich habe Antworten gefunden, aber auch viele neue Fragen. Ich war überall gern und immer aus vollem Herzen und blieb doch weiter auf der Suche.
Heute weiß ich, dass mein Platz nicht innerhalb eines vorgegebenen Systems oder Rahmens zu finden ist. Dafür bin ich zu freiheitsliebend, anerkenne ich zu sehr die individuellen Wünsche und Bedürfnisse eines Menschen, vor allem die von Frauen und Kindern. Dafür ist mein Wunsch, ganz indiviudell begleiten und das Innerste eines Menschen aus dem Herzen heraus zu berühren und in seine Größe zu führen, zu stark.
Ich habe erfahren dürfen, wie es ist, ein Kind aus eigener Kraft, in sich tragen und dann auf diese Welt bringen zu dürfen. Ermutigt von einer fachkompetenten und zugleich empathischen, aufrechten, vertrauensvollen und vertrauenswürdigen Person, meiner ersten Hebamme. Das allergrößte Geschenk, das mir je widerfahren ist.
Ich habe aber auch erfahren müssen, dass dies nicht selbstverständlich ist. Viel zu oft sieht es für die Frauen und ihre Babys anders aus.
Der riesengroße medizintechnische Fortschritt hat nicht dazu geführt, dass die begleitenden Professionen vertrauen. Im Gegenteil. Es herrschen mehr Angst und Unsicherheit denn je. Pures Gift für eine gesunde und schöne, für eine kraftvolle und positiv entwicklungsfördernde Schwangerschaft und Geburt und für meine Erfüllung im Beruf.
Es sind nicht nur die Ärzte. Auch wir Hebammen sind einem System unterworfen, das durch den Fortschritt im Detail, den Blick auf die Ganzheit von Frau und Kind verloren hat. In manchen Kreisen sprechen die Frauen nicht mehr von der „Midwife“, der „Mit-Frau“,… mit der Frau seiend, sondern von der „Med-wife“. Viele meiner Kolleginnen haben den Bezug zur „Sage Femme“, der „Weisen Frau“, wie die Hebamme im Französischen heißt, verloren.
Bei allem, was ich gelernt, gelehrt bekommen und erlebt habe, fühle ich mich der Weisen Frau heute näher, als der "Med Wife". Ich habe meinen persönlichen Weg als Königin gefunden.
geboren 1980 in Magdeburg
Abitur 1998 in Jena
Geburt meines 1. Kindes 2003 Zuhause
Hebammenexamen 2008 in Jena
Geburt meines 2. Kindes 2008 Zuhause
Freiberufliche Tätigkeit mit Hausgeburts- und Beleggeburtshilfe ab 2009
Ausbildung zur Spirituellen Geburtsbegleiterin bei Sita Kleinert 2010-2011
Geburt meines 3. und 4. Kindes 2012 und 2014, beide Zuhause
Angestellte Hebamme im Kath. Krankenhaus Erfurt 2016-2018, nebenberuflich weiter in der Freiberuflichkeit tätig
2019 Spezialisierung auf die Traumabegleitung rund um Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit dem Baby
Lehrertätigkeit in der Ausbildung und Examinierung von Hebammen an der SBBS für Gesundheit und Soziales in Erfurt 2019-2022
als Leihhebamme bei Dr. Grsoch Consulting 2022 tätig
Hebamme in der freien Geburtshilfe im Geburtshaus Gera 2023
2024 Geburt einer Königin - eigene Praxis außerhalb der originären Hebammentätigkeit, mit dem Fokus, den zyklisch transformativen Weg im Leben einer Frau beratend und spirituell begleitend bewusst zu machen und zu stärken
Und nun bin ich bereit, anderen Frauen, die sich dies für sich auch wünschen, zu zeigen wie dies möglich ist.
Wenn wir uns auf die Suche nach uns selbst, nach unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten begeben, durchlaufen wir einen Prozess, der einer Geburt ähnlich ist. Oft müssen wir Schmerz veratmen. Wir haben Angst und suchen uns Unterstützung bei Menschen, denen wir zutrauen, uns helfen zu können. Sie sind wie Hebammen, die uns durch Angst und Unsicherheit hindurch begleiten, uns unsere Geburt zutrauen, uns ermutigen. Sie sind die Weisen unter uns.
Heute bin ich ganz dem Zauber der Verwandlung, der transformativen Kraft von Schwangerschaft und Geburt, Muttersein und dem zyklischen Wesen von uns Frauen erlegen. Sie bergen so viele Chancen von Wandel, Neubeginn, Entfaltung und Selbstermächtigung in sich.
Und hier ist mein Platz. Hier bin ich da, um Dich bei Deiner Suche und auf Deinem Weg zu Dir selbst zu begleiten!
Meine kleine Zehnjährige fragte, warum sie ist, wer sie ist.
Hier ist meine Antwort:
„Irgendwann einmal, in einer Zeit, an die wir uns alle nicht mehr erinnern, hast Du Dich selbst ausgedacht. Einfach so. Du bist schön, wie Du bist und es macht Dir Spaß, so zu sein. Und deswegen bist Du die, die Du bist.“.
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